Montag, 3. Oktober 2011

El bautizo, las prácticas, Puerto López y Alemania...

Da hatte ich vergessen, meinen letzten Bericht zu veröffentlichen... viel Spaß beim Lesen!

Ich find es immer noch unfassbar. Jetzt sitze ich schon wieder am Flughafen und flieg gleich nach Miami. 5 Wochen sind schon vorbei...
In den letzten Wochen ist noch einiges passiert, ich beschraenke mich mal auf die Highlights;-)
Zum Beispiel die Taufe. Weil wir nur den Morgen davor Zeit hatten, wars noch ein ziemlicher Stress. Ich durfte dann erst mal Sébastian ankleiden, ich hab ewig gebraucht, aber es hat uns beide sehr feierlich gestimmt =)
Dann gings auch gleich in die Kirche, wo gerade eine Hochzeit stattfand. Und dann waren wir dran. Zusammen mit 13 anderen Täuflingen. Die Gebrutenrate ist hier nämlich so hoch, dass jedes Wochenende mindestens ein dutzend Kinder getauft werden.
Bevors richtig los ging haben wir noch mal einen Tauf-Crash-Kurs bekommen. So Basics. Wie viele Sakramente gibts noch mal? 10? 4? 7? Also? Ja und dann folgte eine wirklich schöne Messe. Während wir mit Sébastian am Taufbecken standen, musste der Pfarrer allerdings ein paar aufdringliche Fotografen zurechtweisen. Vor lauter Ablenkung wäre David Sébastian fast auf den Namen Andrés Sébastian getauft worden... Ist aber noch mal gut gegangen ;)
Sébastian hat eigentlich die ganze Zeit während der Prozedur in meinen Armen geschlafen, hat sich dann etwas gewundert warum man ihm Wasser übern Kopf kippt und hat sofort weitergedöst.
Danach gings zu uns nach Hause, wo ein Familienfest mit Edisons (mein anderer Gastbruder, Koch) mit einem Menü auf uns wartete.

Mein Praktikum war noch ganz entspannt. Ich konnte mir einige OPs anschauen. Hugo und Henry waren so nett, mir immer Bescheid zu sagen, wenn was Interessantes anstand. Einmal wurden saemtliche Verletzte eines Unfalls waehrend einer Prozession eingeliefert, und ich war ziemlich schockiert wie lange die Aerzte erst mal abgewartet haben bis sie letztendlich mal die Frau operiert haben, die am verbluten war.
Dann hab ich noch einen Kaiserschnitt gesehen, die Oma stand neben mir und hat vor Freude geweint. Und ich musste mich etwas zusammenreissen, dass ich nicht gleich mitheule. Das war richtig schoen.

Dann war ich noch fuer fuenf Tage in Puerto López, an der Kueste. Da war ich in meinem Jahr oefters, und es war schoen dort viele Bekannte und Freunde wiederzutreffen. Was ich eigentlich so gemacht habe weiss ich auch nicht. Viel und doch nichts... Morgens lag ich in der Haengematte am Strand, war Kaffee trinken bei meinem Lieblingskolombianer, war mit den Jungs in las Tunas um ihnen beim Surfen zuzuschauen (und hab mal wieder beschlossen, das naechste mal auch endlich richtig surfen zu lernen...), hab mir Histo-Bilder im Internetcafé angeschaut (was sein muss, muss sein...), abends mit den Hostal-Leuten gekocht, und war dann in Boris Strandbar oder sonst irgendwo unterwegs. Donnerstag abend sind wir noch nach nach Montanita zum feiern gefahren und Freitagmorgen gings dann auch wieder nach Quito.

Das Wochenende war noch ein wenig stressig, ich war noch mal mit Ana weg und hab am Sonntag Lasagne für 12 Leute gemacht. Eigentlich dachte ich Edison kocht und ich helfe ein bisschen aber irgendwie wars andersrum... Edison hat Anweisungen gegeben und ich hab gekocht;) und meinen Koffer hab ich dann nachts gepackt. Um am nächsten morgen um drei aufzustehen. Und dann gings schon mit Ceci und Alfonso zum Flughafen und auf und los...

Irgendwie traurig, aber: ich freue mich riesig auf euch alle!!
Hasta muy pronto!

Montag, 12. September 2011

Hallo :-)

So, jetzt sitze ich doch mal wider im Internetcafé. Wenn ich in den letzten Tagen mal ins Internet wollte war hier zu, und wenn dann doch geoeffnert war, fand ich Internet ueberfluessig. Alsooo, wo fang ich denn jetzt an?

Beim Praktikum! Ich hab mich in der privaten (aus Versehen!) Clínica Sante María beworben, weil ich ein Jahrt lang taeglich an dem gelben Gebaeude mit verspiegelten Fenstern vorbeigefahren bin und mich immer gefragt habe, wie es wohl von Innen so ist...

Ich war ja auf Einiges vorbereitet. Eine ueberfuelltes Krankenhaus, wenig Personal, viel zu tun, wenig Zeit. Was mir nicht bewusst war ist der riesige Unterschied zwischen privaten und oeffentlichen Krankenhaeusern. Als Henry, el médico residente, mir dann die Klinik gezeigt hat, war ich aber doch schockiert. Die Klinik hatte ganze zwei Patienten!! Und ich hab mich schon vor Langeweile eingehen sehen.

Aber nee. Die Klinik hat naemlich eine gut funktionierende Ambulanz. Da waren schon ein paar interessante Faelle bei. Ein Mann mit zusammengeklebten Fingern, eine Frau mit Dengue Fieber, ein jugendlicher mit Messerstichverletzung, ein Fleischfabrikarbeiter mit halbem Finger, und heute kamen alle Muetter mit Babys mit Mandelentzuendung. Die trag ich doch gerne durch die Gegend :-) Ja und nach jedem Fall bekomm ich eine minuzioese Erlaeuterung vom guten Henry. Trotz vieler ambulanter Faelle haben wir naemlich zwischendurch auch oft Zeit. Also Burn-out kriegt hier bestimmt keiner.

Letzte Woche ist mir dann bei der ersten Naht gleich mal schlecht geworden. Beim NAEHEN!! Da hab ich kurzzeitig ueber Berufsalternativen nachgedacht. Aber dann war ich im OP wo der traumatólogo einen gebrochenen Arm geoeffnet hat, den Knochen mit ner Bohrmaschine durchbohrt und schliesslich zusammengeschient hat. Und da hab ich mich dann doch ziemlich auf unseren Sezier-Kurs gefreut!

Stationaer hatten wir letzte Woche noch einen sehr traurigen Fall. Ein Grossvater hat einen Autounfall mit seiner Tochter und zwei Enkeln verursacht, wobei das 8jaehrige Kind durch die Frontscheibe geflogen und umgekommen ist. Die Mutter war auf der Station versaendlicherweise nicht zu beruhigen und der Grossvater ist vom Krankenhaus aus direkt fuer 6 Jahre ins Gefaengnis verlegt worden.

Gestern, da Sonntag, war es eher ruhig. Deswegen haben wir zu siebt (^= dem gesamten Sonntagspersonal) eine grosse Kochaktion gestartet. Henry und ich haben Embutidos in der besagten Fleischfabrik gekaut und los gings. War lecker ;-)

Ja und sonst hab ich in der letzten Woche viel Zeit mit Ceci (meiner Gastmutter, sind auf Kulturtrip) und Norma und ihren beiden kleinen Kindern gemacht. Kommenden Samstag ist Sébastians Taufe. Das ist Deutschland auch die Jungen in TaufKLEIDERN getauft werden, war Norma voellig unbegreiflich. Sébastian hat also einen Miniminianzug bekommen, der ist aber auch richtig suess. Ja und dann musste zur Deko natuerlich noch Kitsch ueber Kitsch her. So viel, dass es schon fast wieder schoen ist =) Ich hab mich uebrigens in mein lachendes Patenkind verliebt. Das ist doch wohl ne gute Voraussetzung?

Samstag gings in zwei Autos zum indigenen Markt nach Otavalo. Und da hab ich Schals ueber Schals gekauft...

Mit Ana hab ich auch schon wieder viel gemacht, mit ihr und ihren Freunden wegzugehen war wie immer halt, als waere ich nie weggewesen.

Ansonsten hab ich inzwischen alle wiedergetroffen, die mir hier wichtig sind. Die ersten Wiederbegegnungen sind immer wieder die schoensten Momente.

Und jetzt koennte ich noch schreiben und schreiben, aber ich glaube das reicht erst mal.


Gracias por su interesa =) - con muchisimos saludos de Quito!

Donnerstag, 1. September 2011

Angekommen!

Hooola!


Mir ist wieder eingefallen, dass ja mein Ecuador-Blog noch existiert. Da kann ich ihn ja auch mal wieder aufleben lassen ;-)

Grad sitze ich im Internetcafé gegenueber von Cecis (meine Gastmutter) Haus, direkt an der Avenida Mariscal Sucre, der am meisten befahrenenen Strasse in Quito. Dagegen ist der Zuelpicher die Ruhe selbst. Jetzt grade habe ich meine survival-Liste (Pflaster heisst curita, suess, ne?) fuers Praktikum fertig gemacht. War naemlich gestern da und kann gleich anfangen =) Bin ja so gespannt...

Ja und sonst ist es wie immer und doch anders. Ohh aber ich muss erst mal mit dem schoensten anfangen. Normas Kinder naemlich. Diana ist inzwischen zweieinhalb, und das aktivste Kind das ich kenne. Und ihr Bruder (die Taufe ist uebernaechstes Wochenende) David Sébastian ist mit seinen fuenf Monaten am dauerlachen, das ist so niedlich! Ich wollte eigentlich gestern nur kurz bei ihnen vorbeischauen, und dann war ich doch vier Stunden da. Ich muss euch unbedingt ein Foto von denen reinstellen!

Gestern bin ich dann mit gaaaanz viel Vorfreude meine Schule besuchen gegangen. Die Lehrer waren alle da, es fehlten nur leider die Kinder. Schulstart naechste Woche, das hatte ich verpeilt;-)

Mit meinen Gasteltern ist es auch wirklich schoen. Aber naja, sie stehen kurz vor der Scheidung. Ceci ignoriert Alfonso meistens und Alfonso regt sich ueber Ceci auf. Das ist schon etwas anstrengend. Aber trotzdem sind einfach beide fuer sich echt super, und manchmal kann man auch mit beiden zusammen eine schoene Zeit haben, gestern abend zum Beispiel.

Sooo das war das Wesentliche. Ach ja, nur der Flug fehlt noch. Bis Miami wurde ich 10 Stunden von einem Floridarianer unterhalten, der jetzt Farmer in Bayern werden will. Das war echt der witzigste Flug den ich je hatte! Aber dann in Miami hab ich die totale Krise bekommen, weil mir in Duesseldorf gesagt wurde, dass ich mein Gepaeck kurz in Empfang nehmen muss, dieses aber leider nicht angekommen ist. Irgendwer meinte dann es wird schon durchgeschickt. Und dann im zweiten Flugzeug nach Quito hatte ich nen Fensterplatz und konnte sehen wie das gesamte Gepaeck eingeladen wurde. Und ich war mir sicher, dass mein Koffer da nicht bei war. Wider Erwarten ist er aber doch irgendwie in Quito angekommen=)

So, und jetzt ist es Zeit fuer weisse Kleidung!




Machts gut & liebste Gruesse!

Theresia

Sonntag, 4. Juli 2010

Dschungel, die 2.

Hallo schon wieder=)

grade sitze ich in Coca im Hostal und freu mich auf meine Dschungelreise, die morgen hier losgeht. Heute morgen hab ich mich nach drei Stunden Schlaf aus dem Bett gequaelt, weil ich gestern noch mit Anna weg war und ich dann nie frueh nach Hause komme. Und dann bin ich 10 Stunden Bus gefahren und irgendwann hier angekommen. Und jetzt bin ich ziemlich muede...
Es ist das erste Mal, dass ich alleine hier unterwegs bin, nicht mit Freunden oder meiner Familie. Bisher find ichs ganz witzig, nur ist es ein bisschen bloed dass ich schon jetzt um 19:00 nicht mehr auf die Strasse kann, weil das alleine ziemlich gefaehrlich ist (sagt mir mein Bauchgefuehl in dieser Stadt). Und ich kann mich halt jetzt nicht aus Bequemlichkeit auf andere Leute verlassen, sondern muss selbst die Orientierung behalten und schauen, dass ich auch nichts irgendwo vergesse=) Aber irgendwie reist man auch viel bewusster, wenn man sich um alles selbst kuemmert und nicht die ganze Zeit am quatschen ist. Und schon im Bus hab ich eine echt nette Familie und ihre Lebensgeschichte kennengelernt...
Morgen treff ich mich auch schon mit dem Guide (kann sein, dass ich nen Privatguide habe, weil sich letzte Woche noch keiner ausser mir fuer die Tour angemeldet hat) und dann geht´s ab in den Dschungel. Weil Elenas und meine Dschungeltour letztes Mal ja leider etwas anders ausgegangen ist als erwartet...

Die letzte Schulwoche war noch ziemlich schoen, aber auch ziemlich traurig. Wir haben den Ausflug in den Karolinenpark gemacht, wobei allerdings alles etwas missverstaendlich organisiert war... Weil Theresa und ich die Idee fuer den Ausflug hatten und ja auch die Kuchenaktion dafuer gemacht haben, dachten die Lehrer wir organisieren das komplett. Davon sind wir nur leider nicht ausgegangen, und Versammlungen vor Ausfluegen fuer die Organisation gibts ja sowieso grundsaetzlich nie. Und dann waren wir im Park und alles war ziemlich spontan. Und zugegebenermassen auch ziemlich chaotisch. Einige haben dann Basketball, andere Fussball und wieder andere Twister gespielt. Aber die Kinder haben das Chaos nicht gemerkt weil sie es ja gewoehnt sind und fanden den Ausflug alle ganz toll. Und darauf kommt´s ja schliesslich an.
Und am Donnerstag haben wir dann das "Chaosspiel" gespielt, davon waren vor allem die aelteren Kinder total begeistert. Dabei sind ganz witzige Portraets von Theresa und mir entstanden!
Und schliesslich wurden wir dann verabschiedet. Es wurde eine Schulversammlung wie zum Morgenappell gemacht und jedes einzelne Kind wurde noch ein letztes Mal gedrueckt. Die meisten haben Abschiedskarten gebastelt und da waren einige richtig suesse bei. Zum Beispiel, uebersetzt: "Querida teacher. Danke, dass du uns so viel Englisch beigebracht hast. Und danke fuer den Ausflug in den Park, das Bon-Eis und die Zahnbuerste. Gruess deine Familie in Deutschland. Ich werde dich vermissen. Dein Anthony." Niedlich, oder??

So, und mit Anthonys Abschied sag ich dann auch erst mal goodbye...

Bis bald,
Theresia

Montag, 28. Juni 2010

Vorbei der Alltag...

Hola,

unglaublich! Fuer Theresa und mich hat grade die letzte Schulwoche begonnen. Ein letztes Mal Examen geschrieben, heute wohl das letzte Mal wirklich unterrichtet und ein letztes Mal ueberlegt, wie man den Kindern den Konjunktiv oder Futurzeiten naeher bringen kann...
Ab morgen gilt nur noch Ausnahmezustand: fuer morgen haben wir einen Schulausflug in den Karolinenpark organisiert. Dafuer haben Theresa und ich letzte Woche schon Unmengen von Kuchen gebacken und verkauft. Zwei Zitronenkuchen, zwei Schokokuchen, zwei Bananenkuchen, jetzt hab ich erst mal genug gebacken=) Morgen kriegen die Kinder Eis, und keinen Kuchen...
Mittwoch geht´s dann weiter mit dem Chaos-Spiel. Das ist so aehnlich wie das 50-Fragen-Spiel, nur das es stattdessen nur 20 Aufgaben sind. Wir lassen die Kinder also Schulwerbung vorspielen, tanzen, englische Weihnachslieder singen und so weiter...
Freitag werden wir dann schon verabschiedet, das wird schon ziemlich traurig werden. Danach machen wir vielleicht auch noch einen Lehrerausflug.

Letztes Wochenende hatten wir dann auch Abschlussseminar in Tabacundo. Es war schoen, alle noch ein letztes Mal wiederzusehen. Denn ab naechster Woche sind alle auf Reisen, und da wir leider nicht alle zusammen zurueckfliegen, werde ich einige von ihnen nicht mehr wiedersehen. Es war aber ein echt schoenes Seminar, die Stimmung war gut, wir haben nicht grade viel geschlafen und die Themen waren nicht allzu langweilig=)
Das nicht grade berauschende Deutschlandspiel gegen Serbien haben wir dann alle zusammen in aller Fruehe in der Mariscal geschaut - es hat trotzdem Spass gemacht! Obwohl die beiden Deutschlandspiele danach doch um einiges lustiger waren. Gewinnen macht halt noch mehr Spass;)
Abends in Tabacundo haben wir dann Marshmallows ueber die Kaminglut gehalten und sie danach ganz amerikanisch als Keks-Schoko-Sandwich in Unmengen verdrueckt.
Aber kalt ist es da! Da hat man sogar unter dem ganzen Bettendeckenwust gefroren.

Am 24. hatten dann sowohl Ceci als auch Norma Geburtstag. Hier kennt man ja leider keine richtige Geburtstagstraditionen, aber ich hab mal ein paar eingefuhrt=) Nur das Singen lass ich meistens weg, ich wisst, warum. Aber ansonsten gibts jetzt immer Kuchen und HAPPY-BIRTHDAY-Kerzen und ein kleines Geschenk. Norma hab ich nen Schokokuchen gekauft (nach der Riesenkuchenbackaktion hatte ich echt keine Lust mehr, selbst zu backen) und Ceci hat so ein Raeucherstaebchending bekommen (ich find den Raucherstaebchenduft zwar immer ziemlich kuenstlich, aber sie liebt ihn). Ist aber echt schoen das Raeucherstaebchending (wie heisst das, auf deutsch?)

Feiert ihr eigentlich auch so richtig viel fuer mich mit auf der Kirmes? Ich vermisse sie ja schon...
Am Donnerstag hab ich aber mit Amparo eine Mini-mini-Kirmes entdeckt, wo es auch ein Mini-mini-Riesenrad gab. Voll suess! Es hat aber ziemlich gequitscht, war also nicht so vertrauenserweckend. Trotzdem - von da oben hatte man einen ziemlich schoenen Blick auf die noerdlichsten Barrios Quitos bei nacht.

Samstag bin ich dann mit Amparo und ihrer Familie nach El Quinche gefahren. El Quinche hat ein ziemlich schoenes Abendambiente und eine - zumindest von aussen - auch eine beeindruckende Kirche. Per Camionetta und zu Fuss sind wir dann irgendwann irgendwo in der Pampa auf dem Lande angekommen. Und dort haben wir dann in einer kleinen Holzhuette uebernachtet, ausser Schafen und Kuehen gabs da nicht so viel=)
Am naechsten morgen haben wir dann ganz viele Habas, ein Gemuese, ahnlich den Erbsen, geerntet. Dann ganz viele Brombeeren gepflueckt. Und danach sind wir zwei Stunden den Berg bei einer Hitze wieder runtergestapft bis irgendwann eine Camionetta vorbeikam und uns mitgenommen hat. Als ich wieder zu Hause war bin ich echt nur noch ins Bett gefallen...

So, werde jetzt mal Waesche waschen. Per Hand. Das ist ganz lustig, so lange man es nicht ein Jahr lang durchziehen muss. Aber Norma hat ja ne Waschmaschine, die ich meistens benutzte;)

Naechste Woche fahre ich uebrigens in den Regenwald. Elenas und meine letzte Reise dorthin war ja leider nicht so erfolgreich...

¡Hasta luego!
Theresia

Samstag, 12. Juni 2010

auf dem Lande...

Hallooo,

es ist mal wieder Zeit zu schreiben, denn es ist wieder einiges hier passiert...

Die letzten beiden Wochen habe ich auf jeden Fall viel gegessen - grade heute komme ich vom ''Festival de la Comida'' (Festival des Essens) in der Schule. Mit den Einnahmen soll Farbe zum Bepinseln der Schule gekauft werden. Und deswegen war Essen fuer den guten Zweck angesagt=) Ich habe ''Encebollado'' gegessen, eine Suppe mit Yuca (kartoffelaehnlich, aber besser) Fisch und Zwiebeln. Echt lecker!

Letztes Wochenende bin ich dann endlich mal mit Norma ''aufs Lande'' gefahren. Erst sind wir zu ihrer Schwester nach St. Domingo gefahren. Diese lebt mit ihrer Familie in einem selbstgebauten Holzhaus. Als Gast habe ich das einzige richtige ''Einzelzimmer'' bekommen, das war mir schon ein bisschen unangenehm... Natuerlich hoert man in dem Haus einfach alles, und eine wirkliche ''Privatsphaere'' kann es dort gar nicht geben. Am Morgen wurde ich dann um sechs vom Brattfett in der Kueche geweckt;) Denn schon zum Fruehstueck gibt es Patacones (zerquetschte Bratbananen), Reis und Huehnchen. Alternativ Entensuppe mit Reis. Aber wie ihr merkt darf der Reis auch morgens nicht fehlen=)
Mit Norma, Diana, Rosa (Normas Schwester) sowie ihren Kindern Stevy, Jennifer und Moises (echt suess und echt anhaenglich!) ging die Reise dann weiter Richtung Kueste. Nach Bus- und Chivafahrt sind wir dann in einem 500-Seelen-Dort angekommen, wo jeder Zweite Schwager/ Schwaegerin/ Bruder/ Schwester/ Nichte/ Neffe Normas war. Sehr witzig. Norma hat naemlich 14 Geschwister und sie ist die einzige die grade erst ein Kind hat. Sie hat ungelogen um die 80 Nichten und Neffen und kennt noch nicht mal alle. Naja, von diesem Dorf aus ging es dann per Fussmarsch weiter. Durch Fluss und Schlamm und Pferdeaeppel. Und nach einer halben Stunde sind wir dann in der Finca von Normas Papa angekommen. Die Finca ist mitten in der Einsamkeit gelegen, und vom Fenster aus sieht man die Natur pur, wunderschoen.
Das Duschen sah mal etwas anders aus! Man hatte eine Tonne mit Wasser, einen Eimer, und damit hat man sich dann geduscht. Ist zeitlich auf jeden Fall um einiges oekonomischer... Die Toilette war etwas gewoehnungsbeduerftig. Eine Kabine mit Plastikvorhaengen, ein tiefes grosses Loch im Boden und zwei Holzlatten, fuer jeden Fuss eine. So sieht das Landleben hier also aus...
Am Sonntag sind Rosa, ihre Kinder, Norma, Diana und ich dann zu einem See gefahren und viel mehr gelaufen. Die Camionetta dorthin war voellig ueberfuellt und wir wurden ganz schoen durchgeschuettelt. Zurueck gings dann zu fuss eine Stunde den Berg hoch. Da hatten die kleinen Kinder dann ganz schnell keine Lust mehr=) Der See war nur ueber halbversunkene Holzlatten zu erreichen, wir waren also schon vorm Baden nass. Aber es war heiss und hat deswegen auch echt Spass gemacht!
Am Montag (ich hatte schulfrei) gings dann nach einem Riiiiesenfruehstueck mit unzaehligen Fruechten im Gepaeck (darunter Kakaofrucht - hat mit Kakaopulver aber noch nichts gemeinsam) zurueck nach Quito. DAS war mal ausnahmsweise ein kleiner Kulturschock fuer mich...

Der Kindertag wurde in unserer Schule natuerlich gross gefeiert. Hier braucht man ja nur einen Anlass zum Fest. Viele Spiele wurden gespielt, und jetzt kennt man hier auch Zeitungs- und Luftballonstanzen=) Theresa und ich haben auch mitgetanzt!

Diesen Mittwoch habe ich mich jetzt auch mit improvisiertem Bananenkuchen (meine Familie besitzt keinen Messbecher - aber er ist trotzdem lecker geworden) von der Capoeira-Gruppe verabschiedet. Es war mit der langen Busfahrt schon zeitaufwendig, wenn ich drei Mal die Woche dorthin gefahren bin. Und diesen letzten Monat wollte ich doch mehr mit Familie und Freunden hier verbringen.

Dafuer geh ich jetzt aber noch einmal die Woche zum Ketten/ Armband/ Ohrring knuepfen. Zwei Ketten sind schon fertig. Carmen hat einen Stand auf dem Handwerksmarkt und die Geduld, mir das Schmuck herstellen beizubringen...

Soo, jetzt seid ihr mal wieder auf dem Neusten Stand! Ich freu mich immer ueber eure Blogkommentare und Mails, dankeschoen!

Hasta luego y con saludos,
Theresia

Samstag, 29. Mai 2010

Puerto López und Urlaub in Quito=)

Hola amigos,

grade sitze ich im Hostal in Quito am Computer und schreibe euch...

Letztes Wochende ging´s fuer Lena, Theresa, Anna, Sabine und mich nach Puerto López an die Kueste und damit in ein ziemlich ereignisreiches Wochenende. Theresa hat inzwischen ihren Freund dort und kannte durchs Tanzen abends am Malecón schon so ziemlich alle Jugendliche. Ich haette nicht gedacht, dass mir Salsa doch noch mal so viel Spass machen kann, aber es war echt so ganz anders als in Quitos Diskos. Erst mal ist die Atmosphaere natuerlich mit Cocktails und Strand um einiges schoener. Und zum anderen macht es einfach viel mehr Spass mit Leuten zu tanzen, die man nicht erst am gleichen Abend, sondern ueber das ganze Wochenende kennengelernt hat. Und Salsa wird dort nicht wie in der Tanzschule, sondern viel lockerer getanzt.
Ernaehrt haben wir uns von Spagetti mit Kaese-Schinken-Sauce. Und zwar morgens, mittags und abends. Mit nur 1,80$ pro Person konnten wir also zumindest beim Essen Geld sparen=)
Tagsueber sind wir mit den Jungs zum Strand gefahren, wo Touristen nicht hinkommen, damit sie die Schildkroeteneier dort nicht platttreten. Mal wieder ein Strand, wo ausser uns keine Menschenseele zu finden war...
Am letzten Tag (von dreien) sind wir noch nach Montañita, in ein Surferdorf gefahren. Dort bin ich mit Javier einen Berg hochgestapft bis zu einer Kirche. Die war ganz offen auf einem Huegel zum Meer gebaut. Zur Abwechslung war sie auch mal ganz schlicht und nicht wie sonst alle Kirchen hier mit Gold ueberladen. Definitiv die schoenste Kirche, die ich bisher hier gesehen habe. Foto kommt noch...
Am Montagabend (Montag war schulfrei) sind wir dann mit Jonathan, Theresas Freund, ueber Nacht nach Quito zurueck gefahren. Theresa und ich sind eine Stunde nach Hause und dann direkt in die Schule weitergestratzt. Ein anstrengender Tag.
Am naechsten Tag sind dann auch noch Zambo und Basilio nach Quito gekommen. Zambo hat mir quasi Salsa tanzen (mal ueber die Basisschritte hinausgehenden Drehungen) beigebracht und das muss ich in Quito natuerlich jetzt ausnutzen=)
Deswegen waren wir gestern schon Salsa tanzen und werden das heute abend wohl wieder tun. Ein Partywochenende eben. Und weil das Hostal fuer mich ungefaehr genau so teuer ist wie ein Taxi nach Hause, bleiben wir auch alle bis morgen hier.

In der Schule werden wir jetzt nur noch gut einen Monat unterrichten, bis die Ferien anfangen. Das zu wissen, ist total komisch. Die Kinder werden mir fehlen. In nur drei Wochen haben wir auch schon unser Abschlussseminar, und damit ist unser Alltag hier dann wohl auch schon zu Ende. Unglaublich!
So. Aber jetzt wird erst noch mal gefeiert!

¡Muchos saludos de tan lejos! (Viele Gruesse aus weiter Ferne!)
Tete