Montag, 3. Oktober 2011

El bautizo, las prácticas, Puerto López y Alemania...

Da hatte ich vergessen, meinen letzten Bericht zu veröffentlichen... viel Spaß beim Lesen!

Ich find es immer noch unfassbar. Jetzt sitze ich schon wieder am Flughafen und flieg gleich nach Miami. 5 Wochen sind schon vorbei...
In den letzten Wochen ist noch einiges passiert, ich beschraenke mich mal auf die Highlights;-)
Zum Beispiel die Taufe. Weil wir nur den Morgen davor Zeit hatten, wars noch ein ziemlicher Stress. Ich durfte dann erst mal Sébastian ankleiden, ich hab ewig gebraucht, aber es hat uns beide sehr feierlich gestimmt =)
Dann gings auch gleich in die Kirche, wo gerade eine Hochzeit stattfand. Und dann waren wir dran. Zusammen mit 13 anderen Täuflingen. Die Gebrutenrate ist hier nämlich so hoch, dass jedes Wochenende mindestens ein dutzend Kinder getauft werden.
Bevors richtig los ging haben wir noch mal einen Tauf-Crash-Kurs bekommen. So Basics. Wie viele Sakramente gibts noch mal? 10? 4? 7? Also? Ja und dann folgte eine wirklich schöne Messe. Während wir mit Sébastian am Taufbecken standen, musste der Pfarrer allerdings ein paar aufdringliche Fotografen zurechtweisen. Vor lauter Ablenkung wäre David Sébastian fast auf den Namen Andrés Sébastian getauft worden... Ist aber noch mal gut gegangen ;)
Sébastian hat eigentlich die ganze Zeit während der Prozedur in meinen Armen geschlafen, hat sich dann etwas gewundert warum man ihm Wasser übern Kopf kippt und hat sofort weitergedöst.
Danach gings zu uns nach Hause, wo ein Familienfest mit Edisons (mein anderer Gastbruder, Koch) mit einem Menü auf uns wartete.

Mein Praktikum war noch ganz entspannt. Ich konnte mir einige OPs anschauen. Hugo und Henry waren so nett, mir immer Bescheid zu sagen, wenn was Interessantes anstand. Einmal wurden saemtliche Verletzte eines Unfalls waehrend einer Prozession eingeliefert, und ich war ziemlich schockiert wie lange die Aerzte erst mal abgewartet haben bis sie letztendlich mal die Frau operiert haben, die am verbluten war.
Dann hab ich noch einen Kaiserschnitt gesehen, die Oma stand neben mir und hat vor Freude geweint. Und ich musste mich etwas zusammenreissen, dass ich nicht gleich mitheule. Das war richtig schoen.

Dann war ich noch fuer fuenf Tage in Puerto López, an der Kueste. Da war ich in meinem Jahr oefters, und es war schoen dort viele Bekannte und Freunde wiederzutreffen. Was ich eigentlich so gemacht habe weiss ich auch nicht. Viel und doch nichts... Morgens lag ich in der Haengematte am Strand, war Kaffee trinken bei meinem Lieblingskolombianer, war mit den Jungs in las Tunas um ihnen beim Surfen zuzuschauen (und hab mal wieder beschlossen, das naechste mal auch endlich richtig surfen zu lernen...), hab mir Histo-Bilder im Internetcafé angeschaut (was sein muss, muss sein...), abends mit den Hostal-Leuten gekocht, und war dann in Boris Strandbar oder sonst irgendwo unterwegs. Donnerstag abend sind wir noch nach nach Montanita zum feiern gefahren und Freitagmorgen gings dann auch wieder nach Quito.

Das Wochenende war noch ein wenig stressig, ich war noch mal mit Ana weg und hab am Sonntag Lasagne für 12 Leute gemacht. Eigentlich dachte ich Edison kocht und ich helfe ein bisschen aber irgendwie wars andersrum... Edison hat Anweisungen gegeben und ich hab gekocht;) und meinen Koffer hab ich dann nachts gepackt. Um am nächsten morgen um drei aufzustehen. Und dann gings schon mit Ceci und Alfonso zum Flughafen und auf und los...

Irgendwie traurig, aber: ich freue mich riesig auf euch alle!!
Hasta muy pronto!

Montag, 12. September 2011

Hallo :-)

So, jetzt sitze ich doch mal wider im Internetcafé. Wenn ich in den letzten Tagen mal ins Internet wollte war hier zu, und wenn dann doch geoeffnert war, fand ich Internet ueberfluessig. Alsooo, wo fang ich denn jetzt an?

Beim Praktikum! Ich hab mich in der privaten (aus Versehen!) Clínica Sante María beworben, weil ich ein Jahrt lang taeglich an dem gelben Gebaeude mit verspiegelten Fenstern vorbeigefahren bin und mich immer gefragt habe, wie es wohl von Innen so ist...

Ich war ja auf Einiges vorbereitet. Eine ueberfuelltes Krankenhaus, wenig Personal, viel zu tun, wenig Zeit. Was mir nicht bewusst war ist der riesige Unterschied zwischen privaten und oeffentlichen Krankenhaeusern. Als Henry, el médico residente, mir dann die Klinik gezeigt hat, war ich aber doch schockiert. Die Klinik hatte ganze zwei Patienten!! Und ich hab mich schon vor Langeweile eingehen sehen.

Aber nee. Die Klinik hat naemlich eine gut funktionierende Ambulanz. Da waren schon ein paar interessante Faelle bei. Ein Mann mit zusammengeklebten Fingern, eine Frau mit Dengue Fieber, ein jugendlicher mit Messerstichverletzung, ein Fleischfabrikarbeiter mit halbem Finger, und heute kamen alle Muetter mit Babys mit Mandelentzuendung. Die trag ich doch gerne durch die Gegend :-) Ja und nach jedem Fall bekomm ich eine minuzioese Erlaeuterung vom guten Henry. Trotz vieler ambulanter Faelle haben wir naemlich zwischendurch auch oft Zeit. Also Burn-out kriegt hier bestimmt keiner.

Letzte Woche ist mir dann bei der ersten Naht gleich mal schlecht geworden. Beim NAEHEN!! Da hab ich kurzzeitig ueber Berufsalternativen nachgedacht. Aber dann war ich im OP wo der traumatólogo einen gebrochenen Arm geoeffnet hat, den Knochen mit ner Bohrmaschine durchbohrt und schliesslich zusammengeschient hat. Und da hab ich mich dann doch ziemlich auf unseren Sezier-Kurs gefreut!

Stationaer hatten wir letzte Woche noch einen sehr traurigen Fall. Ein Grossvater hat einen Autounfall mit seiner Tochter und zwei Enkeln verursacht, wobei das 8jaehrige Kind durch die Frontscheibe geflogen und umgekommen ist. Die Mutter war auf der Station versaendlicherweise nicht zu beruhigen und der Grossvater ist vom Krankenhaus aus direkt fuer 6 Jahre ins Gefaengnis verlegt worden.

Gestern, da Sonntag, war es eher ruhig. Deswegen haben wir zu siebt (^= dem gesamten Sonntagspersonal) eine grosse Kochaktion gestartet. Henry und ich haben Embutidos in der besagten Fleischfabrik gekaut und los gings. War lecker ;-)

Ja und sonst hab ich in der letzten Woche viel Zeit mit Ceci (meiner Gastmutter, sind auf Kulturtrip) und Norma und ihren beiden kleinen Kindern gemacht. Kommenden Samstag ist Sébastians Taufe. Das ist Deutschland auch die Jungen in TaufKLEIDERN getauft werden, war Norma voellig unbegreiflich. Sébastian hat also einen Miniminianzug bekommen, der ist aber auch richtig suess. Ja und dann musste zur Deko natuerlich noch Kitsch ueber Kitsch her. So viel, dass es schon fast wieder schoen ist =) Ich hab mich uebrigens in mein lachendes Patenkind verliebt. Das ist doch wohl ne gute Voraussetzung?

Samstag gings in zwei Autos zum indigenen Markt nach Otavalo. Und da hab ich Schals ueber Schals gekauft...

Mit Ana hab ich auch schon wieder viel gemacht, mit ihr und ihren Freunden wegzugehen war wie immer halt, als waere ich nie weggewesen.

Ansonsten hab ich inzwischen alle wiedergetroffen, die mir hier wichtig sind. Die ersten Wiederbegegnungen sind immer wieder die schoensten Momente.

Und jetzt koennte ich noch schreiben und schreiben, aber ich glaube das reicht erst mal.


Gracias por su interesa =) - con muchisimos saludos de Quito!

Donnerstag, 1. September 2011

Angekommen!

Hooola!


Mir ist wieder eingefallen, dass ja mein Ecuador-Blog noch existiert. Da kann ich ihn ja auch mal wieder aufleben lassen ;-)

Grad sitze ich im Internetcafé gegenueber von Cecis (meine Gastmutter) Haus, direkt an der Avenida Mariscal Sucre, der am meisten befahrenenen Strasse in Quito. Dagegen ist der Zuelpicher die Ruhe selbst. Jetzt grade habe ich meine survival-Liste (Pflaster heisst curita, suess, ne?) fuers Praktikum fertig gemacht. War naemlich gestern da und kann gleich anfangen =) Bin ja so gespannt...

Ja und sonst ist es wie immer und doch anders. Ohh aber ich muss erst mal mit dem schoensten anfangen. Normas Kinder naemlich. Diana ist inzwischen zweieinhalb, und das aktivste Kind das ich kenne. Und ihr Bruder (die Taufe ist uebernaechstes Wochenende) David Sébastian ist mit seinen fuenf Monaten am dauerlachen, das ist so niedlich! Ich wollte eigentlich gestern nur kurz bei ihnen vorbeischauen, und dann war ich doch vier Stunden da. Ich muss euch unbedingt ein Foto von denen reinstellen!

Gestern bin ich dann mit gaaaanz viel Vorfreude meine Schule besuchen gegangen. Die Lehrer waren alle da, es fehlten nur leider die Kinder. Schulstart naechste Woche, das hatte ich verpeilt;-)

Mit meinen Gasteltern ist es auch wirklich schoen. Aber naja, sie stehen kurz vor der Scheidung. Ceci ignoriert Alfonso meistens und Alfonso regt sich ueber Ceci auf. Das ist schon etwas anstrengend. Aber trotzdem sind einfach beide fuer sich echt super, und manchmal kann man auch mit beiden zusammen eine schoene Zeit haben, gestern abend zum Beispiel.

Sooo das war das Wesentliche. Ach ja, nur der Flug fehlt noch. Bis Miami wurde ich 10 Stunden von einem Floridarianer unterhalten, der jetzt Farmer in Bayern werden will. Das war echt der witzigste Flug den ich je hatte! Aber dann in Miami hab ich die totale Krise bekommen, weil mir in Duesseldorf gesagt wurde, dass ich mein Gepaeck kurz in Empfang nehmen muss, dieses aber leider nicht angekommen ist. Irgendwer meinte dann es wird schon durchgeschickt. Und dann im zweiten Flugzeug nach Quito hatte ich nen Fensterplatz und konnte sehen wie das gesamte Gepaeck eingeladen wurde. Und ich war mir sicher, dass mein Koffer da nicht bei war. Wider Erwarten ist er aber doch irgendwie in Quito angekommen=)

So, und jetzt ist es Zeit fuer weisse Kleidung!




Machts gut & liebste Gruesse!

Theresia