Dienstag, 29. September 2009

Sonntag, 13. September 2009

Die ersten Schultage

Hola ihr Lieben,

gerade komme ich mal wieder aus der Schule zurueck. Zusammen mit Theresa gebe ich jetzt pro Tag in vier Klassen Englischunterricht, was meistens echt Spass macht, manchmal (vor allem bei den Kleineren) aber auch ziemlich anstrengend ist. Die Kinder in unserer zweiten Klasse koennen zum Beispiel noch nicht lesen und schreiben, deswegen ist bei der Unterrichtsgestaltung wirklich unsere Kreativitaet gefragt...Ich bastel jetzt andauernd ganz viele bunte Tiere und Gegenstaende fuer irgendwelche Lernspiele! Mit den Kindern der sechsten und siebten Klasse kann man dann auch z.B. Interviews machen, oder heute auch mal ein Rollenspiel. Allerdings darf man echt nicht zu viele Englischkenntnisse vorraussetzen, denn die Kinder reden eigentlich doch lieber Spanisch als Englisch...Aber das werde ich bestimmt noch aendern=) Die Englischlehrerin hier ist auch sehr nett, allerdings ist sie nur zwei Tage die Woche an unserer Schule, die restlichen Tage unterrichtet sie an der groesseren Partnerschule. Unsere Schule ist uebrigens der Meinung, dass man die Kinder nicht sofort nach den langen Sommerferien mit einem ganzen Schultag schocken kann. Deswegen werden die Schueler nach und nach wieder an das Schulleben gewoehnt. In der ersten Woche ging die Schule bis zehn, in dieser Woche geht sie bis elf, und ab der naechsten Woche haben die Kinder dann bis halb zwei Schule. Nach dem Unterricht werden Theresa und ich dann immer von Jenny, der Direktorin, zu ihrer Mutter bestellt, die direkt neben der Schule wohnt und auch fuer die Kinder kocht. Dort gibts dann immer Kleinigkeiten zum Essen, z.B. Maiskolben oder Empanadas (=ecuadorianische Spezialitaet, Teigtaschen gefuellt mit Kaese oder Fleisch). 

Mit der Sprache klappt es hier inzwischen auch ganz gut. Nachdem ich mit meiner Gastmutter, die ja auch Grundschullehrerin ist, eine Liste voller spanischer Imperative (Venga/ Sientate/ Escuche/ Silencio, por favor! sind einige unabkoemmliche) gesammelt habe, kann ich auch besser unterrichten. Und mit meinen Gastelten rede ich ja sowieso immer Spanisch, irgendwie kann ich mich schon immer verstaendigen.

Letztes Wochenende war ich in Mindo, wo ich mit ein paar Freundinnen uebers Wochenende hingefahren bin. Mindo ist wunderschoen mit seinen vielen Nebelwaeldern und Fluessen. Sonntag haben wir eine Wasserfall-Tour gemacht. Dafuer ging es zuerst mit einer Gondel (ihr Zustand war nicht gerade vertrauenserweckend) ueber eine grosse Schlucht. Danach sind wir an sechs Wasserfaellen vorbeigelaufen, wobei wir natuerlich an jedem einen kurzen Bade-Stop gemacht haben... Der Rueckweg hat dann etwas laenger gedauert, weil es die meiste Zeit bergauf ging. Das Hostal, in dem wir gewohnt haben war auch wunderschoen in einem Wald gelegen. Auf dem Balkon gabs Haengematten und abends konnte man dann die Grillen hoeren...

Ein anderes Wochenende hab ich mit Lara, die Englischunterricht an der Partnerschule gibt, den Pichincha "erklommen". Der Pichincha ist ein Vulkangebirge, deswegen sieht man an manchen Stellen hin und wieder Rauch aufsteigen und manchmal kann man sogar rote Glut sehen. Mit einer Gondel sind wir hochgefahren, und sind dann, oben angekommen, bis zur Spitze weitergelaufen. Die Luft dort oben auf 4800m ist wirklich duenn, deswegen mussten wir ganz schoen viele Pausen einlegen. Die haben sich bei so einer schoenen Aussicht aber auch gelohnt! 

Meine Nachmittage sehen hier ganz unterschiedlich aus. Manchmal treff ich mich einigen anderen Freiwilligen in der Stadt oder im Park, manchmal gehe ich schwimmen, manchmal lerne ich Spanisch (vielleicht nehme ich doch noch ein paar Spanischstunden hier), manchmal bin ich mit meinen Gasteltern unterwegs. Abends organisiert Gina ab und zu Treffen mit allen Freiwilligen in einer Salsa-Bar oder einem Café oder wir organisieren uns selber. Letzte Woche war z.B. Theaterwoche in Quito, da haben wir uns direkt mal ein spanisches Ballet angeschaut.  

Soo, dann werde ich jetzt mal den Unterricht fuer morgen vorbereiten. Bis demnaechst!