Samstag, 13. März 2010

Ziemlich viel Sport, ein trauriger Abschied & Vorfreude auf Elena

Hola, hola,


jetzt schreibe ich euch, mit dem festen Entschluss, genau das mal wieder oefter zu tun...

Heute abend kommt Elena und ich freue mich riesig, sie endlich mal wieder zu sehen, und zwar nicht nur ueber skype. Ich denke mal, dass wir heute nacht nicht viel schlafen werden, weil wir uns ziemlich viel zu erzaehlen haben werden!

Gerade komme ich aus der Schule zurueck, wo ein "sportlicher Morgen" veranstaltet wurde. Jede Klasse hat eine Praesentation zum Besten gegeben und danach konnten Erwachsene und Kinder Volleyball, Basketball oder Fussball spielen. Allerdings war mal wieder alles ziemlich unorganisiert, so dass die Lehrer ziemlich im Stress waren. Theresa und ich haben uns dann beim Tomatenschnibbeln wiedergefunden, denn: kein Fest ohne Essen - und zwar fuer alle!

Gestern abend war ich dann noch auf einer Geburtstags- und Abschiedsfeier. Anna, eine finnlaendische Freiwillige hatte Geburtstag und so haben wir Tortillas vorbereitet, die zwei Ananas schon fast komplett vor der Feier aufgegessen und gegrillt. Wobei hier allerdings eher Huehnchen gegrillt werden, denn Bratwuerstchen sind eben doch typisch deutsch. Spaeter kam dann auch Sigrún, die inzwischen eine gute Freundin von mir ist, aber schon nach einem halben Jahr nach Island zurueckkehrt. Wir sind dann noch in die Mariscal gefahren, um ein letztes Mal mit Sigrún tanzen zu gehen und inzwischen sitzt sie im Flugzeug...

Ansonsten gehe ich jetzt drei Mal die Woche mit Lena zum Capoeira. Nachdem ich naemlich festgestellt habe, dass ich hier wahrscheinlich nicht zur leidenschaftlichen Salsataenzerin werde, hab ich mich jetzt mal umorientiert. Unser Capoeira-Lehrer ist ziemlich gut, aber auch ziemlich anstrengend. Naja, jedenfalls zeigen meine Muskelkater mir, dass ich endlich mal wieder effektiven Sport mache. Capoeira stammt zwar vom Kampfsport ab, ist aber eher rhytmisch und als Spiel gedacht. Es gefaellt mir wirklich gut abgesehen vom Singen. Es ist naehmlich so, dass man sich am Ende der Stunde oft im Kreis versammelt, in dessen Mitte zwei Leute Capoeira (tja, wie sagt man das? tanzen? betreiben? machen?). Der Rest der Leute singt den Refrain, und immer einer die Strophen - auf portugisisch. Ich hab mich ja schon beim Abigottesdienst angestellt, als ich in einer Gruppe auf der Buehne singen musste. Und jetzt bringt mich Marco, mein Carpoeira-Lehrer dazu, alleine zu singen. Das find ich echt nicht so lustig. Aber der restliche Teil der Stunde davor ist dafuer immer ziemlich gut. Was aber schon ein wenig umstaendlich ist, ist der zeitaufwendige Weg zur Capoeira-Schule (uebrigens im Casa Humboldt, einem deutschen Institut, untergebracht.) und zurueck. Hin brauche ich etwa eine Stunde, zurueck durch die rush hour oft sogar eineinhalb Stunden. Nie im Leben wuerde ich in Deutschland drei Mal die Woche zweieinhalb Stunden durch die Gegend fahren, um eine Stunde Sport zu machen. Aber hier hat man ganz einfach andere Massstaebe. Deswegen verbringe ich jetzt sehr viel Zeit mit Harry Potter im Bus. 

Meine letzte Schulwoche war relativ anstrengend, weil Theresa krank war und ich so alle Klassen vorbereitet und unterrichtet habe. Gina, die VASE-Chefin war noch da, um sich zu erkundigen, ob wir auch gut arbeiten und um sich meinen Unterricht anzuschauen. Ja, also ich habe bestanden=)

In der Abendschule ist es mit so wenig Leuten sehr gemuetlich und oft auch lustig. Ich unterrichte jetzt so gut wie jeden Tag ein bisschen Englisch. Ich denke, dass es ihnen gefaellt, obwohl sich einge Teilnehmer schon schwer tun. Ich merke immer wieder, dass Kinder doch um einiges Schneller lernen als Erwachsene.

Letztes Wochenende war ich noch mit Sabine, einer anderen Freiwilligen und Diego, einem Ecuadorianer, in Ibarra. Diego kommt dorher und hat uns die Stadt und Umgebung gezeigt. Erst wurde nach typisch ibarrischer Art gegessen, ein Riesenteller mit allem: Rindfleisch, Mote (Gemuese), Spiegelei, Tortillas, Salat, Blutwurst,... Nach einer kurzen Stadtfuehrung mit unserem persoenlichem Tour-Guide Diego, sind wir auf dem Stadtsee gerudert. Und dann gings weiter nach Chota, einem Dorf, das fast nur aus Afroamerikanern besteht und wo momentan 12 der ecuadorianischen Fussballnationalspieler herkommen. Inzwischen hat das sehr arme Dorf zumindest einen Fussballplatz. Ein Kind dort habe ich gefragt, was es mal werden moechte. Fussballer natuerlich.

Ansonsten verbringe ich auch viel Zeit mit Norma, der Frau meines Gastbruders David, und ihrer Tocher Diana. Sie wird heute ein Jahr alt und das wird naechsten Samstag gefeiert - mit 30 (!) weiteren Babys. Ich bin ja echt mal gespannt.

So, jetzt werde ich mal die naechste Woche vorbereiten. Es ist die letzte Woche vor den Examen und ich werde alles noch mal mit den Kindern wiederholen. Aber nachher werde ich dann erst mal Elena vom Flughafen abholen...


Bis bald & liebe Gruesse,

Theresia



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